Thursday, October 25, 2007

TOUR DE FRANCE 2008

Fahrer müssen über den höchsten Alpenpass
Es geht ans Limit bei der Tour im kommenden Jahr: Die Organisatoren haben den Col de la Bonette in den Streckenplan aufgenommen. In L'Alpe d'Huez gibt es wieder eine Bergankunft. Gestrichen wurde der Prolog wie auch die Zeitgutschriften.
Paris - Die Organisatoren der Tour de France haben in Paris eine ausgewogene Strecke für die Frankreich-Rundfahrt 2008 präsentiert. Die 95. Ausgabe der "Großen Schleife" führt vom 5. bis 27. Juli 2008 über 3554 Kilometer und 21 Etappen von Brest in der Bretagne über Pyrenäen und Alpen zum traditionellen Ziel auf die Pariser Champs Elysées. Dabei stehen fünf Bergetappen, davon zwei in den Pyrenäen und drei in den Alpen, sowie zwei Einzelzeitfahren über 29 Kilometer (4. Etappe) und 53 Kilometer (20. Etappe) auf dem Programm. Auf ein Mannschaftszeitfahren wird wieder verzichtet.


Markus Tischler
Bonette-Pass: In 2802 Meter Höhe um den Berg herumErstmals seit 1966 beginnt die Tour wieder mit einer Etappe anstatt eines Prologs. "Wir wollten einen Rhythmus in die erste Woche bringen. Auf jeder Etappe gibt es Möglichkeiten zum Attackieren", sagte Tour-Direktor Christian Prudhomme in Paris. "Die Tour soll ihre Romantik wiederentdecken. Sie soll nicht vorhersagbar sein" Erstmals seit Jahren soll es keine Zeitgutschriften für die drei Erstplatzierten der Etappen geben.
Auf der 10. Etappe steht in den Pyrenäen in Hautacam die erste von drei Bergankünften auf dem Programm. Auf der 15. Etappe macht die Tour einen Abstecher ins italienische Prato Nevoso. Nach dem zweiten Ruhetag in Cuneo geht es über den 2802 Meter hohen La Bonette, das Dach der Tour. Danach folgt die Königsetappe mit Galibier, Crox-de-Fer und dem legendären Anstieg hinauf nach L'Alpe d'Huez.
ProTour-Teams sollen nicht automatisch teilnehmen dürfen. Partice Clerc, Präsident des Tour-Veranstalters Aso, stellte klar, dass man sich die Auswahl der " etwa 20 Mannschaften" vorbehalten werde. "Niemand kann sich sicher sein, am Start zu stehen." Jeder Fahrer, der an der Tour teilnehmen wolle, sollte im Besitz des Blut-Passes sein, dessen Einführung vom Weltverband UCI und der Welt-Anti-Doping-Agentur angekündigt worden ist, sagte Prudhomme weiter.
Bei T-Mobile ist man offenbar zuversichtlich, antreten zu dürfen. " Unsere Ausrichtung wird ähnlich sein wie in diesem Jahr. Wir wollen sehr aktiv sein und auf Etappenjagd gehen", kündigte Rolf Aldag an. "Natürlich schauen wir besonders auf die erste Woche. Dadurch, dass der Prolog wegfällt, geht es für die Sprinter vom ersten Tag an ums Gelbe Trikot", sagte der Sportdirektor.

Sinkewitz sagt gegen T-Mobile aus, IOC hofft auf gute Luft in Peking

Hamburg - Trotz der Luftverschmutzung in Peking ist das Internationale Olympische Komitee (IOC) nach einer dreitägigen Inspektion vor Ort zuversichtlich, dass bei Olympia 2008 gute Bedingungen herrschen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass mit der Frage der Luftqualität angemessen umgegangen wird", sagte der Chef der Koordinierungskommission, Hein Verbruggen. Er verwies auf die umfassenden Bemühungen der Gastgeber und die Maßnahmen während der Spiele wie die Beschränkung des Verkehrs und bei der Produktion von Industriebetrieben.

DPA
Radprofi Sinkewitz: Aussagen über die Zeit bei T-MobileDie ehemalige australische Olympia-Schwimmerin Elka Graham gerät unter Druck. Die 26-Jährige hatte ausgesagt, vor den Spielen 2004 in Athen von Unbekannten Doping-Mittel angeboten bekommen zu haben, nun soll sie Namen nennen. Ihr ehemaliger Mannschaftskollege Craig Stevens riet ihr, "den Weg zu Ende zu gehen". Das forderte auch John Coates, Präsident des Olympischen Komitees von Australien. "Andernfalls wird sie Probleme bekommen", sagte er.
Patrik Sinkewitz hat vor dem Sportgericht des Bundes Deutscher Radfahrer Zeugnis über die Doping-Praktiken beim Team T-Mobile im Jahr 2006 ausgesagt. Das bestätigte der Vorsitzende Peter Barth der Deutschen Presseagentur. Sinkewitz habe "über die Art und Weise der Verabreichung von Doping-Mitteln durch Ärzte und Teamärzte" berichtet. Seine Aussagen hätten sich auch "auf die Zeit bei Quick Step von 2003 bis 2005 bezogen", so Barth. Der 27-Jährige war im Juni des Testosteron-Dopings überführt worden und hofft nun als Kronzeuge auf eine kurze Sperre.
Seine umfangreiche Aussage könne den BDR "tatsächlich in die Lage versetzen, von einer Kronzeugenregelung Gebrauch zu machen", sagte Barth. Überrascht reagierte T-Mobile-Teamleiter Rolf Aldag. "Ich kenne keine offizielle Sinkewitz-Erklärung über Doping-Praktiken bei T-Mobile 2006. Wenn es sie gibt, werden wir sicherlich darauf reagieren", sagte er. Dass im Team 2006 gedopt wurde, "wissen wir doch seit Ullrich", sagte T-Mobile Kommunikationschef Christian Frommert. "Das zeigt ja nur die Unverfrorenheit einiger Fahrer und beweist die Notwendigkeit unseres neuen Konzepts, bei dem wir auch Rückschläge einkalkulieren müssen."